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April 1999 


SEPE, ILWU: Ersten Arbeitsniederlegungen für Mumia

Häfen der US-Westküste stillgelegt

Arbeiter fordern: „Stoppt die Hinrichtung!
Freiheit für Mumia Abu-Jamal!“

Am Samstag, dem 24. April wurden alle Häfen an der US-Pazifikküste von Tacoma/Washington bis San Diego/Kalifornien für die ganze Tagesschicht von 8 bis 18 Uhr in einer politischen Streikaktion geschlossen. Die Hafenarbeiter legten die Arbeit nieder, um Freiheit für Mumia Abu-Jamal, der früheren Black Panther und berühmten Journalisten, zu fordern. Ein Block von San Francisco/Bay Area Hafenarbeiter marschierte an der Spitze einer Demonstration von etwa 20.000 Personen in San Francisco am selben Tag. Während die Organisatoren der Demonstration einen „neuen Prozeß“ für Mumia forderten, riefen die Hafenarbeiter: „Ein Angriff auf einen ist ein Angriff auf alle, Freiheit für Mumia Abu-Jamal!“

Dies war die erste bekannte Arbeitsniederlegung in den Vereinigten Staaten für Mumia und sogar der erste Streik in den USA für einen politischen Gefangenen in mehr als einem halben Jahrhundert. Er fand ein Tag, nachdem Lehrer im brasilianischen Staat von Rio de Janeiro die Arbeit niederlegten statt, um Solidari- tätsversammlungen für Mumia abzuhalten. Die zwei Arbeiteraktionen wurden eng verbunden, da die Ge- werkschaften und Gewerkschaftsaktivisten Solidaritätsbotschaften sandten. 

Die Aktion der International Longshore and Warehousemen’s Union (ILWU) weckte den Zorn den Hafenbosse und Reeder. Ein Artikel im Journal of Commerce (22. April), die Zeitung der Transportindustrie, hatte als Schlagzeile: „ILWU macht mit in einer Versammlung für einen verurteilten Bullenmörder“. 

„Wir machen die Westküste dicht für Mumias Sache“, sagte Jack Heyman vom Vorstand der ILWU- Ortsverein Nr. 10. „Wir würden gern sehen, daß die Arbeiter von Philadelphia ihre Stadt für ihn bestreiken.“

Die Arbeitsniederlegung der Hafenarbeiter war eine wichtige Entwicklung in der neueren Geschichte der Gewerkschaftsbewegung in den USA und einer Demonstration der riesigen Macht der Arbeiterklasse. Es ist notwendig, diese Kraft in scharfem Klassenkampf zu mobilisieren, die prokapitalistische Arbeiterbürokratie zu vertreiben und eine revolutionäre internationalistische Führung zu schmieden.

30. April 1999


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